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  #16  
Alt 29.01.2004, 19:38
nordy
Gast
 
Beiträge: n/a


Hallo Ferdi,

Du schreibst:
Fakt ist doch - je größer der Hubraum und je höher die Verdichtung, umso gößer die Motorbremswirkung.

2-Takter - niedrige Verdichtung - fast keine Motorbremswirkung
4-Takter/Benzin - höhere Verdichtung - mehr Motorbremswirkung
4-Takter/Diesel - höchste Verdichtung - stärkste Motorbremswirkung


Hier mal etwas ausführlicher die Zusammenhänge:

Für die Schubverzögerung verantwortlich ist die Motorschleppleistung.
Von welchen Faktoren hängt diese ab:

1.) Von der Motorreibung, die Kraft steigt quadratisch, die Leistung kubisch über der Drehzahl an (sehr wichtig !).
Sie ist umso höher je grösser der Hubraum ist.
Ferner steigt sie mit den Lagerabmessungen, der Anzahl der Kolbenringe und der Anzahl und Art der Nebenaggregate (Klimakompressor, Lenkhilfepumpe usw., beim Diesel Einspritzpumpe oder Pumpe/Düse).
Sie hängt auch von der Art der Ventilsteuerung ab: Am ungünstigsten sind Tassenstössel, viel besser Rollenschlepphebel).

2.) Von der Gaswechselarbeit im Ansaug- und im Abgassystem.
Günstig der Diesel auf der Ansaugseite wegen Fehlens der Drosselklappe,
ungünstiger d. h. höherer Widerstand auf der Abgasseite bei Turbolader.
Dieser Einfluss ist aber viel geringer als der unter 1.).

3.) Von hydraulischer Arbeit wie z. B dem Plantschen von Motor- und Getriebeöl.

Nicht von primärer Bedeutung sind:

3.) Die Kompressionsarbeit, diese wird fast vollständig bei der Expansion zurückgewonnen, die Arbeit ist im Mittel Null.
Nur über thermodynamischen Wärmeverlust treten Verluste d.h. Widerstände auf, der Einfluss ist aber nur gering.

4.) Die Ventilfederarbeit im Zylinderkopf, Erklärung wie unter 3.).

Wie fällt nun der Vergleich Diesel / Benziner aus:

Zunächst einmal müssen wir von gleichen Motorleistungen ausgehen.
Das bedeutet für den Saugdiesel einen grösseren Hubraum als beim Benziner, für die Mehrheit der Turbos gleichen Hubraum + Turbolader.

Grössere Unterschiede gibt es nur bei 1.) der Reibung.

1.) Saugdiesel mit grössten Reibkräften, weil grösstem Hubraum
2.) Turbodiesel mit geringeren als wie beim Saugdiesel
3.) Dann die Benziner mit den geringsten Kräften (bei gleicher Drehzahl)

Bitte Kräfte wörtlich nehmen, nicht gemeint ist die Leistung.
Sie ist Reibkraft x Motordrehzahl.
Und jetzt der wichtigste Unterschied zwischen Diesel und Otto:
Die Nenndrehzahlen der Diesel liegen bei 4000, die der Benziner bei 6000 Umdrehungen (alles runde Werte).
Die Diesel sind also für gleiches v max bis zu 50 % länger übersetzt und drehen um soviel niedriger, dass heisst die Reibleistung ist trotz höherer Reibkräfte mindestens um 50% hierdurch kleiner.
Warum mindestens ?
Weil ja auch die Reibkräfte wegen ihrer quadratischen Drehzahlabhängigkeit schon erheblich reduziert sind.

Summa summarum verzögern sportlich übersetzte Benziner oftmals stärker im Schub als ihre leistungsgleichen Turbodiesels.
Allenfalls kurz übersetzte hubraumgrössere Saugdiesel verzögern etwas stärker als leistungsgleiche Benziner, zumal wenn letztere lang also wenig sportlich übersetzt sind.

Gruss Nordy
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